I. Leise Stimmen, unruhige Kinder, nervöse Mütter — in der Wartehalle der Lübecker Klinik für Kinder- und Jugendmedizin herrscht die typische Stimmung eines Krankenhauses. Doch plötzlich ertönt eine Trompete. Zwei Clowns mit großen roten Nasen, farbenfrohen Hosen, Papagei und Blumen am Hut stolpern tollpatschig zwischen den Kindern umher. Sie spielen Fußball — nur verwechseln sie dabei ständig ihre Füße mit den Händen. Die Kinder fangen an zu lachen und vergessen eine Zeit lang die Welt der Untersuchungen und Behandlungen.
II. Seit zwei Jahren bringen die professionellen Spaßmacher jeden Montag die kleinen Patienten zum Lachen. Dank des Vereins „Klinik-Clowns Lübeck“. Und dank Sabine Hofmann, die den Verein im Januar 2006 mitgegründet hat. Die 44-Jährige, selbst Mutter zweier Kinder, hatte von Freunden von der Idee gehört, kleine Patienten vom Krankenhausalltag abzulenken. Lachen als Therapie wird in den USA bereits seit 1985 eingesetzt. „Eigentlich wollte ich nur Mitglied werden“, erinnert sich die gebürtige Münchnerin. Doch in ihrem Wohnort Lübeck gab es keinen solchen Verein. Also kümmerte sie sich darum und ergriff selbst die Initiative.
III. „Das war gar nicht so einfach. Mit den Formalitäten von Vereinen hatte ich vorher noch nie etwas zu tun“, erzählt Hofmann. Die Vereinsvorsitzende war sehr überzeugend: Sie begeisterte den ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Björn Engholm für die Schirmherrschaft und gewann das Krankenhauspersonal als Mitglieder.
IV. „Die Unterstützung durchs Personal ist ein großes Glück, denn sie erlaubt uns, alle Spenden direkt für das Engagement der Clowns aufzuwenden und praktisch kein Geld für die Verwaltungsarbeit ausgeben zu müssen“, erzählt Hofmann. Das Sammeln von Spenden hat sie sich zur Hauptaufgabe gemacht. „Pro Jahr benötigen wir 20 000 Euro für die Auftritte, ... die Clowns arbeiten nicht ehrenamtlich. Sollen sie auch nicht. Uns ist wichtig, dass das Profis sind, die regelmäßig für uns arbeiten können.“
V. „Ich bin in meiner Freizeit immer für die Spender zu sprechen. Denn ohne sie geht nichts“, sagt Hofmann. „Wie Clowns und Klinikpersonal zusammenarbeiten, wird auf den Stationen deutlich. Kurz informieren die Schwestern die Spaßmacher über Namen, Alter und Gesundheitszustand der Kinder. Dann klopfen die Clowns an die erste Zimmertür. „Hallo Daniel, hallo Niels. Dürfen wir hereinkommen?“ Die Jungen nicken noch etwas schüchtern. Doch als zwei Gummibälle plötzlich in ihre Hände gezaubert werden, fangen sie an zu kichern. Es muss nicht immer ein lautes Lachen sein. Schon ein Schmunzeln reicht.
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